Drama

gr.drama = Handlung

(griechisch: Handlung), Oberbegriff für jegliche Art von Theaterstücken. Die Dramatik ist neben Epik und Lyrik die dritte Grundgattung der Dichtkunst. Formen sind etwa Tragödie, Komödie, Tragikomödie, Posse, Lustspiel. Zumeist nach Akten und Szenen gegliedert – zurückgehend auf die Ars poetica des Horaz waren lange Zeit fünf Akte verbindlich –, werden einzelne Textpassagen des Dramas Figuren (teils auch einem kommentierenden Chor oder einem durch die Handlung führenden Erzähler) zugeordnet, die entweder psychologische Charaktere sind, oder aber – wie im Ideendrama des Expressionismus – als typisierte Ideenträger fungieren. Mögliche Bestandteile sind auch Prolog oder Epilog. Das Merkmal des als Rede und Gegenrede die Handlung vorantreibenden Dialogs bestimmt vor allem neuere Stücke – etwa die des absurden Theaters – nicht mehr zwingend (monologisches Drama): Dort ist teilweise die Verlaufsstringenz ganz aufgehoben

Tragödie

Tragödie (griechisch, zu trágos: Bock und odé: Gesang), älteste und neben der Komödie wichtigste europäische Dramengattung, bei der das tragische Moment, zumeist die (unlösbare) Verstrickung des Menschen in sein Schicksal, den Verlauf der Handlung bestimmt. Die Tragödie entwickelte sich aus den im antiken Griechenland abgehaltenen kultischen Spielen zu Ehren des Gottes Dionysos (siehe Theater). Dabei stand, getreu der griechischen Mythologie, zumeist die Übertretung göttlicher Gesetze (Hybris) im Zentrum des Interesses. Trotz ihrer vielfachen Wandlung im Lauf der Jahrhunderte blieb die existentielle Grundproblematik der Tragödie (die Frage nach Schuld und Sühne, Freiheit und Zwang, Ich und Welt etc.) im Verlauf ihrer Entwicklung bestehen. Heute wird der Begriff nahezu ausschließlich auf Theaterstücke bis zum 19. Jahrhundert – also auf das Drama in seiner klassischen Form bis hin zum bürgerlichen Trauerspiel bzw. teils bis zum naturalistischen Tendenzstück – angewandt. Seit der Moderne, die klare Gattungsbestimmungen sprengte, haben sich immer stärker Mischformen zwischen Tragödie und Komödie (Groteske, Tragikomödie, absurdes Theater etc.) etabliert.

Exposition

Einleitungsteil einer dramatischen Handlung, in dem die Verhältnisse und Zustände, aus dem der dramatische Konflikt entspringt, eingeführt und die Vorgeschiche erklärt wird. In der antiken Tragödie hat der Prolog diese Funktion, später wurde sie meist in die Handlung integriert und umfasst bei einem Fünfakter ungefähr den 1. Akt.

Erregendes Moment

In der Exposition aufgedeckte innere oder äußere Bedingung, die die bewegte „Handllung“, d.h. den dramatischen Konflikt, auslöst.

Peripetie

Peripetie (griechisch: Wendung), in der Poetik des Aristoteles der plötzliche Glücksumschwung im Drama. In der griechischen Tragödie wird durch die Peripetie dem Helden die Möglichkeit zu freiem Agieren genommen. Die Handlung treibt so auf die Katastrophe zu. Für Aristoteles war die Peripetie neben der Katharsis sowie den drei Einheiten von Ort, Zeit und Handlung eines der normativen Grundelemente des Dramas.

Katharsis

Katharsis (griechisch katharsis: Reinigung), eigentlich ein Begriff aus der griechischen Tragödie, wo das Durchleben heftiger psychischer Affekte wie Trauer oder Angst zu einer Läuterung bzw. Überwindung dieser Zustände führen soll. In der Psychologie wurde dieses Prinzip in Form der Kathartischen Methode erstmals 1895 eingesetzt, um die therapeutische Freisetzung starker Emotionen wie Spannung oder Angst zu erreichen und so letztlich die Befreiung von krankmachenden Bewußtseinszuständen zu bewirken. (Sigmund Freud)