3. Klassik

Der Begriff "klassisch" bedeutet erstrangig, mustergültig und wird von den Völkern Europas jeweils für die Blütezeit ihrer Dichtung verwendet.

Die Weimarer Klassik

Der Ausdruck Weimarer Klassik bezeichnet in der deutschen Literatur die Epoche nach Johann Wolfgang Goethes erster Italienreise 1786- 1788 bis zu Schillers Tod 1805 oder auch bis zu Goethes Tod 1832. Man kann die Klassik die harmonische Synthese zwischen der Aufklärung und dem Sturm und Drang nennen.

Einordnung in den geschichtlichen Hintergrund

Die Weimarer Klassik wird geprägt durch die Französische Revolution mit ihren Forderungen nach Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Kampf um eine Verfassung, revolutionäre Diktatur unter Robespierre und der darauffolgende Bonarpartismus führten zu den Grundstrukturen des 19. Jahrhundert (Nationalismus, Liberalismus und Imperialismus).

Idealvorstellungen

Menschlichkeit, Toleranz und Übereinstimmung von Mensch und Natur, von Individuum und Gesellschaft sind die Ideale der Klassik. Diese Vorstellungen führen dazu, dass die Vertreter der Weimarer Klassik sich von der blutigen, politischen Realität zurückziehen und sich nur noch philosophisch mit diesen Ereignissen befassen. Weimarer Klassik bleibt unpolitisch. Die nationalen Ideen des Sturm und Drang werden erst in der Romantik wieder aufgegriffen. Doch im Zentrum des klassischen Kunstkonzepts steht das Streben nach harmonischem Ausgleich der Gegensätze. Es wird noch Vollkommenheit und Übereinstimmung gesucht. Die Weimarer Klassik bietet sozusagen die Vision eines ausgleichenden, organischen Miteinanders von Gefühl und Verstand, Natur und Kultur.

Menschenbild

In der Zeit der Weimarer Klassik glaubt man, dass der Mensch eine Mittelstellung besitzt, da er durch seinen Geist an der “Gottheit“ und durch seine Natur an der “Tierheit“ teilnimmt. Der Leitgedanke der Weimarer Klassik ist die Autonomie des Menschen und seiner Gefühle. Als Vernunftwesen vermag der Mensch sein Handeln aus freiem Willen zu gestalten, Triebe zu unterdrücken und sein Leben nach moralischen Prinzipien auszurichten. Wie auch die Aufklärung geht die Klassik also von der Erziehbarkeit des Menschen zum Guten aus. Ihr Ziel ist die Humanität, die wahre Menschlichkeit (das Schöne, Gute, Wahre). Die Dichter der Klassik gehen davon aus, dass Gott den Menschen Gefühle und Vernunft gibt und die Menschen damit dem Leben einen Sinn geben sollen. Der Mensch ist also von höheren Mächten abhängig.

Sprachliche Form

Auch in der Gestaltung wird das Wesentliche, Gültige, Gesetzmäßige sowie Ausgleich und Harmonie gesucht. ...

Weitere Fundstellen

Einen kurzenÜberblick über diese Zeit gibt diese Seite. Etwas ausführlicher informiert diese Seite.

Zum Schillerjahr 2005 hat DIE ZEIT ein informatives und unterhaltsames Extrablatt herausgegeben.